GEGENFORM – Bündnis gegen autoritäre Formierung

Aktuelles

3. Oktober 2024
GEGENFORM Soliparty

Live: Kem Trail (Acht Bit-Punk) und Older Friends (Emo/Screampop).
After-Show: Lu Lanutti und Laika.
Für alle, die selbst performen wollen gibt es Karaoke und die Bar wird euch neben den üblichen Getränken auch mit Longdrinks versorgen. Kommt vorbei!

03.10.2024, 21:00 Uhr
ZGK, Scharnweberstr. 38, Berlin-Friedrichshain


4. Oktober 2024
Podiumsdiskussion: 10/7 Aftermath
Antisemitismus, Israelsolidarität und die Linke nach dem 7. Oktober

Mit Christian Voller, Christine Kirchhoff, Uli Krug, Julian Bierwirth (krisis) und Lars Quadfasel

19 Uhr, Franz-Mehring-Platz 1, Berlin

Ankündigungstext

Demnächst jährt sich der Überfall der Hamas auf Israel zum ersten Mal. Am Morgen des 7. Oktober 2023 feuerten Hamas und Islamic Jihad hunderte Raketen auf das israelische Staatsgebiet, die über den Tag bis in die tausende gingen und bis nach Tel Aviv und sogar in die Nähe Jerusalems reichten. Die grenznahen Kibbuzim mit den Namen Be’eri, Kfar Aza und Nir Oz sowie das Supernova-Festival stehen für die Mordbrennerei der Hamas und deren Helfer an Jüdinnen und Juden an diesem Tag: Zu Luft, zu Land, zu Wasser drangen palästinensische Terroristen nach Israel ein und verübten im Überraschungsmoment ein Massaker an der israelischen (Zivil-)Bevölkerung. Sie ermordeten fast 1.200 Menschen, darunter etwa 370 Soldaten. Wohnhäuser wurden in Brand gesteckt. Menschen gefoltert und verstümmelt. Frauen wurden vergewaltigt. Geiseln, geschundene Körper – tot oder noch lebendig – wurden auf Fahrzeuge verladen und der Bevölkerung in Gaza als Trophäen gezeigt. Die überlebenden Geiseln sind hoffentlich alle zum Zeitpunkt dieser Veranstaltung in Israel in Sicherheit.

Am selben Tag noch begannen die Solidaritätsbekundungen mit dem palästinensischen Terror und antisemitische Übergriffe, Markierungen von Wohnhäusern mit jüdisch klingenden Namen nahmen ihren Anfang – bevor die militärische Reaktion Israels begann. Bei manchen dauerte es ein wenig länger, nachdem sie ihre Schocksolidarität mit Israel gegen die Kumpanei mit den Mördern eingetauscht hatten. Auch wenn die weltweiten Reaktionen auf den 7. Oktober im Prinzip einem schon bekannten Muster aus vergangenen militärischen Auseinandersetzungen Israels mit den mit ihm verfeindeten Terrororganisationen folgten, markiert der 7. Oktober und all das, was danach kam, eine neuerliche Zäsur in der Geschichte antisemitischer Gewalt. Diese wollen wir versuchen mit der Veranstaltung auf den Begriff zu bringen, indem wir darüber diskutieren, was der 7. Oktober war – in seinen historischen, ideologischen und sozialpsychologischen Dimensionen, im Kontext von Islamismus und kapitalistischer Krisendynamik. Dabei wollen wir auch Entwicklungen, Leerstellen und Versäumnisse linker Antisemitismuskritik der letzten Jahre selbstkritisch in den Blick nehmen.


5. Oktober 2024
Antifaschistische Demonstration:
Gegen die antisemitische Internationale
14 Uhr vor der Humboldt Universität, Unter den Linden 6, Berlin

Aufruf

Antifaschistische Demonstration anlässlich der Eskalation des Antisemitismus seit dem 7. Oktober



Die internationale Kunst- und Kulturszene, das Mullah-Regime im Iran, rote Gruppen, LGBTQI-Aktivist*innen und Raver*innen von Berlin bis Barcelona, Erdogan-Fans, US-amerikanische Humanities-Student*innen, Vertreter*innen der Vereinten Nationen, deutsche Neonazis und palästinensische Terrorist*innen, sie alle sind sich spätestens seit dem 7. Oktober 2023 einig in ihrem Hass auf Israel, den einzigen jüdischen Staat.

Hätte man nach dem 7. Oktober, dem größten antisemitischen Massaker nach dem Holocaust, denken können, dass dies ein wake up call zur Einsicht in die wahre Intention der „Israelkritiker*innen“ sein könnte, zeigte sich bald, dass die antisemitische Internationale gerade in jenem Moment Zuwachs erhielt, als sich der jüdische Staat verletzlich zeigte. Noch am selben Tag wurden auf der Neuköllner Sonnenallee Süßigkeiten verteilt und schon bevor die militärische Antwort Israels begann, formierten sich die ersten Demonstrationen, auf denen das Massaker zum Widerstand umgedeutet wurde.

In vielen muslimisch geprägten Teilen der Welt folgte man dem Aufruf der Hamas und skandierte offen „Tod den Juden!“, während deren westliche Kompliz*innen noch einige Umwege gehen mussten, um zum selben Ergebnis zu kommen. War „Israelkritik“ in progressiven Kreisen schon länger Konsens, kam es im Westen nach dem 7. Oktober zum endgültigen Dammbruch. Sich selbst als feministisch verstehende Gruppen leugnen oder relativieren die Vergewaltigung von Frauen, weil sie Israelis sind, Linke demonstrieren gemeinsam mit Islamist:innen gegen Israel. Mit Rückendeckung aus dem akademischen Milieu werden Parolen wie “From the River to the Sea” oder “Yallah Intifada” auf deutschen Straßen und an Uni-Campussen gebrüllt. Der beiden Parolen inhärente Wunsch zur Judenvernichtung muss längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand artikuliert werden. Eine Station dieses Umwegs führt unweigerlich über die deutsche Erinnerungspolitik. “Free Palestine from German Guilt” stellt in dieser Hinsicht den bisherigen Höhepunkt der postkolonialen Dekonstruktion des Holocausts dar.

Seit dem 7. Oktober hat sich die Situation für Jüdinnen*Juden hier und weltweit radikal verschlechtert. Der Oberrabbiner Frankreichs rät zur Auswanderung nach Israel, in Deutschland schließen reihenweise jüdische Restaurants. Hochschulen werden zu antisemitischen No-GO-Areas. In Berlin wurde ein jüdischer Student fast totgeschlagen. Deutschlandweit gab es Brandanschläge auf Synagogen, politische Gegner*innen werden mit dem roten Hamas-Dreieck markiert und so zu Anschlagszielen deklariert. Alle, die die Lüge des Genozids an den Palästinenser*innen verbreiten, haben dazu beigetragen, dass jüdischem Leben in Deutschland und weltweit eine weitere, kaum zu heilende Wunde zugefügt wurde.

Deswegen fordern wir: Solidarität mit Jüdinnen*Juden weltweit. Solidarität mit Israel.

Nieder mit der islamistischen Hamas, der Hisbollah, dem Regime in Teheran und ihren Kompliz:innen im Westen. Gegen die antisemitische Internationale!

Mehr Infos und Ankündigungen:
https://antifaberlin.org/